Hinter Koo
– vor Ulagan
Angenehm
kühl ist es noch am Morgen, die steilen Felswende und Bäume spenden Schatten,
umso näher wir zum Katu-Jarik Pass umso mehr Leute sind am Zelten
und es gibt auch einige Campings, die aber z.T. noch im Bau sind oder neu
gebaut aussehen. Herrlich erfrischend ist das Wasser beim kurzen Bad das wir
uns gönnen.
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Der Tschulyschmann zwischen schöne Felswänden |
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Links und Rechts geht es hoch |
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Eindrücklicher Wasserfall |
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Eine der wenigen Möglichkeiten trockenen Fusses auf die andere Seite zu kommen |
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Der Tschulyschmann mal ganz schön breit |
Leider geht es nun weg von
den schattenspendenden Bäumen in mehreren steilen Kehren auf den Katu-Jarik
Pass. Dem Tschulischman entlang weiter führt nur noch ein Fusspfad. 4 x4 ist
fast Pflicht um den Pass hochzukommen. Als wir bei der ersten Steigung ankommen
rollt gerade ein nichts solches Auto wieder rückwärts runter um neu Anlauf zu holen.
Er wird noch paar Versuche brauchen bis er es dann doch noch schafft. Die
Strasse ist nicht nur steil, sondern weisst auch immer wieder lockeren Schotter
auf was die Räder zum durchdrehen bringt. Christian nimmt die Steigungen
relativ locker, doch ich tue mich schwer. Hitze (es ist Mittagszeit) und
Halsschmerzen tragen nicht gerade positiv bei um Dina schnell den Hang hoch zu
bringen, denn auch mit Schieben scheint es mir, dass ich kaum voran komme. Die
Aussicht auf den Tschulischman unten im Tal ist gewaltig, nur leider geht es
immer noch hoch. Erst als Christian einen wesentlichen Teil meines Gepäcks
übernimmt kommen wir einigermassen voran.
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Dina für einmal am fahren am Katu-Jarik |
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Blick weiter hoch ins Tal des Tschulyschmann |
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Die Kehren des Katu-Jarik |
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Weit unter uns, der Startpunkt der Steigung beim Zeltplatz |
Der
Katu-Jarik ist kein typischer Pass, denn es geht danach noch weiter hoch. Aber
zuerst kühlen wir uns beim Mittagessen im Holzpavion wieder auf
Betriebstemperatur runter. Der Pass ist auch als Ausblickspunkt zurecht sehr
beliebt, so fahren viele mit den Autos nur bis auf den Pass und nicht weiter
ins Tal vom Tschulischman runter. Die Strasse ist ab hier nicht mehr so steil
geführt und auch für normale Autos fahrbar.
Die Gegend
erinner vom Aussehen leicht an den Jura, relativ lichter Tannenwald dazwischen
Weiden und hie und da eine kleine Pferdeherde. Diese erscheinen selbstbewusst
und stolz. Die einte kleine Gruppe kommt sogar von hinten wieder angaloppiert,
der Leithengst legt sich schön in Pose, als wollen sie uns zeigen, dass sie
schneller sind als wir auf den komischen Stahlrössern.
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Unweit des Katu-Jarik |
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Sieht doch einwenig nach Jura aus? |
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Ich bin krägtiger als eure Stahlrösser |
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Einsamer See im Tal |
Die Strecke
ist auf unserer Karte nicht genau eingezeichnet, wir glauben, dass es mal auf
der Seite von Ulagan vorallem nur noch runter geht, aber weit gefehlt. Die
Strasse führt entlang des Hanges und es geht nach runter immer wieder rauf. Als
wir dann merken, dass nicht direktem Weg
nach Ulagan geht, sondern über den Bergrücken über Balyktujul, beschliessen wir
ins Tal zu fahren und die Fahrspur dort auszuprobieren. So geht es zuerst
querfeldein bis wir auf der Spur sind. Der Wechsel hat sich gelohnt und hätten
wir schon früher machen sollen, denn schon weit oben sah man eine Fahrspur die
direkt durchs Tal führt, da es sich dabei aber wirklich nur um eine Fahrspur
handelt trauten wir ihr nicht.
Zum Zelten
sind wir zuerst wiederum unentschlossen, das Tal ist zwar nicht stark besiedelt
aber etwa genau in Sichtdistanz hat es Höfe. Wir beschliessen dennoch am Bach
auf der abgegrassten wiese unser Zelt aufzustellen. Es dauert nicht lange bis
ein Nachbarjunge vorbei kommt, der die Pferde zusammentrieb. Ja, es sei ok,
wenn wir hier bleiben. Später kommt noch seine Grossmutter mit ihrem jüngeren
Enkel vorbei, welcher uns neugierig aber ängstlich bestaunt. Als es schon fast
dunkel ist, kommt eine der Pferdeherde an den Bach in der Nähe trinken, der
Himmel ist organgerot getönt – idyllisch.
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Tal in Richtung Ulagan |
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Pferde unweit unseres Zeltplatzes |
Vor Ulagan
– nach Aktasch
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So schön kann Frühstücken sein |
Der Morgen
beginnt mit der gleich wunderschönen Stimmung wie der Vortag endete. Gut fährt
es sich auf den meist lehmigen, nur kurz sandigen Fahrspur das Tal runter. Nur
allzu schnell kommen wir vor Ulagan wieder auf die Hauptstrasse und diese ist
sogar bald geteert.
Von Ulagan
sind wir positiv überrascht, da wir nach dem eher abschreckenden Kommentar von
Lonely Planet nicht viel erwarteten. Die Ortschaft ist gross und sieht gepflegt
aus. Vor der Schule sind auf dem Spielplatz viele sonntäglich gekleidete Kinder
am spielen. Da noch vor neun machen wir kurz Pause, da wir noch einkaufen
wollen. Die Frau, welche Christian frägt, ob sie wisse wann heute die Läden
öffnen, ist lustigerweise eine der Ladenbesitzerinnen gerade auf dem Weg dazu.
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Einsamer Hof auf dem Feldweg Richtung Strasse nach Ulagan |
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Ortseingan von Ulagan |
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Ortsausgang von Ulagan |
Weiter geht
es auf Teer den Kubadru entlang hoch auf den Pass Richtung Aktasch. Die Strasse
steigt zuerst gemächtlich an, die Gegend ist weiterhin wunderschön, wirklich
einziger Wehrmutstropfen ist, dass wenn es mal steil ist, gerade dann meist die
Strasse nicht geteert ist.
Noch lange
in Erinnerung bleiben wird uns der junge Hund, welchen wimmernd am Strassenrand
stand und sich so freudig auf uns stürzte. Weit und breit kein Haus, und auch
keine Hundemutter zu sehen, es sah stark nach ausgesetzt aus (ich hoffe mit dem
Gedanken lagen wir falsch). Jedenfalls konnte er sich so nach Nähe sehend an
unsere Beine schmiegen, dass Christian bald von unserer Wurst ihm gab, zum
Nachtisch gab es dann noch Brot. Damit er uns nicht nachläuft brauchte es
Taktik. Dina fährt zuerst, Christian lenkt Hund ab und startet dann mit einem
Supersprint. Geschafft jetzt, wird er uns nur noch Gedanklich begleiten.
Mittagessen
wollen wir kurz vor dem Pass, dort sollte ein See, laut Karte und GPS, ziemlich
Nahe an der Strasse sein. Doch finden tun wir ihn nicht, unsere GPS Karte scheint
hier leicht versetzt zu sein, geben tut es ihn, wie ich später auf Googel earth
sehe schon. So muss halt das Baden warten bis zum zweiten See nach dem Pass,
denn den ersten nehmen wir erst richtig wahr als wir schon den Schuss am
ausnutzen sind um auf die zweite Passhöhe zu kommen. Das Wasser ist angenehm
warm, richtig schön sich so die Haare zu waschen.
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Es liegt noch Schnee |
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Hochebene kurz vor dem Pass nach Aktasch |
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Schöner See mit Sicht in die Berge unweit des Passes |
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Frisch gebadet geht es wieder los |
Der Lonely
Planet hatte wiederum nicht recht, als er meinte die Strasse über den Pass sei
mostly paved, denn auf der Seite runter nach Aktash ist es eine Seltenheit. Das
Geschüttel lohnt sich aber allemal, vorallem die Engstelle im Tal ist ein
schönes Motiv.
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Ferienbungalows |
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Auf dieser Seite des Passes ist das Tal felsiger |
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Wieder hat es schöne Seen entlang der Strasse |
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Das rote Tor |
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Grün und Rot - ein schöner Kontrast |
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Siedlung kurz vor Aktasch |
Nach
rumfragen finden wir in Aktash auch das Haus der Grenzer. Und wie uns in Altai
gesagt wurde haben sie sogar am Sonntag offen, glücklich halten wir unsere
Permits in den Händen. Ukok Plateau wir kommen.
Leider bin
ich immer noch nicht wirklich fit. Grosseinkauf für die nächste Woche auf dem
Ukok Plateau wäre angesagt, doch ich bin nicht wirklich eine
Entscheidungshilfe, denn mit Halsweh will ich ausser im Schatten sitzen nichts,
davon können wir die nächsten Tage aber nicht essen. Ausser mit den Erdnüssen
die Bohnengeschmack haben und die er mir als Baumnüsse verkaufen wollte bin ich
aber auch als wieder hungrig mit dem Eingekauften mehr als zufrieden. Merci an
meinen Chefeinkäufer.
Beim aus
der Ortschaftfahren fällt uns ein geländegängiger Bus am Strassenrand auf. Wir
brauchen einige Sekunden um zu realisieren, warum er uns so bekannt vor kommt.
Es ist der Mann von Sibirsky Extrem. Wir fahren auf einen kleinen Schwatz
zurück.
Die Strasse
von Aktash Richtung Mongolei kennen wir von letztem Jahr schon. Die
Flusslandschaft der Tschuja mit den nun hervorschauenden grossen, weissen
Bergen ist ein zweiter Besuch durchaus wert. Goldige Stimmung zaubert das
Abendlicht. An einem schönen Platz am Fluss übernachten wir, die Mücken
erinnern uns, dass wir in Sibirien sind. Rauchfreies Kochen mit dem Holzkocher
ist heute nicht erwünscht, auch wenns nur ein kleines Feuer ist nützt der Rauch
wesentlich. Da wir erst einkaufen waren gibt’s für einmal Pelmeni (gefroren
gekauft, eine gute Abwechslung). Die Packung ist gross und es gibt Resten, wir
sind uns uneinig ob es wirklich schlau ist, den Topf mit Deckel drauf,
eingeklemmt mit einer Bank stehen zu lassen. Bären sind hier zwar eher kein
Thema und ist auch vom Zelt entfernt. Am Nächsten Morgen sehe ich meine
Vorahnung halb bestätigt, der Topf ist sauberer als abgewaschen ausgeschleckt,
aber zum Glück noch da und wir haben wieder mal etwas gelernt.
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Kurz hinter Aktasch - Auf dem schönen Teer kommt man gut voran |
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Die weissen Berge locken - so geht es nicht schon hier auf den Zeltplatz |
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Der Fluss Tschuja |
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