Pereval Teplyi kljutsch – Kurz
vor der Mündung des Kalguty in die Akalacha
Die
Runterfahrt vom Pass gestaltet sich anstrengender als gedacht, denn es geht
immer wieder hoch. Unten in der Ebene angelangt, steht links Richtung Mongolei
paar Hundertmeter von der Strasse entfernt ein Haus als Militärposten mit
Wachturm. Wir fahren zuerst kurz links entlang des Kalguty und überqueren in
dann um ihm auf der rechten Seite zu folgen. Ah es gibt doch Touristen hier,
ein Jeep mit zwei Männern aus Novosibirks hält, sie sprechen Englisch und waren
schon mehrere Male hier. Von einer unserer Varianten die ganz nach Hinten aufs
Plateau geführt hätten raten sie uns ab, zu Sumpfig zu viele Mücken. Zudem
raten sie uns, wir sollen uns eher rechts entlang des Haages halten, so kämen
wir nicht durch die Soldatensiedlung, wo es manchmal Mühsam sein soll.
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Die "Abfahrt" vom Pass |
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Im Tal angelangt |
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Schöne Kuppe |
Die Strasse
ist meist gut zu fahren, nur die Flüsse, die Schmelzwasser von den Gletschern
bringen, führen ziemlich viel Wasser. Wir sind wieder mal froh um unsere
Turnschuhe für mehr Halt und ich noch um Christians Hilfe. An einem
der Flüsse entpuppen sich die Essenkochenden Leute bei einem Lkw als Soldaten
und wir dürfen uns Permits zeigen, die Kontrolle verläuft problemlos.
Irgendwie
scheint der Stacheldrahtzaun, der uns die nächsten Kilometer begleitet nicht
wirklich in die Gegend zu passen, die unendlich scheinende Natur, mit ein wenig
Gefängnisfeeling. Unterhalten scheint er nicht mehr zu werden, ganze Teile sind
defekt.Hinter dem
See Gusikoe, sehen
wir von weitem wieder die Fahrzeuge der Männer die uns gestern mitnahmen, sie
hupen.
Der Blick
runter nach hinten auf das eigentliche Ukok Plateau ist gewaltig. Leider
herrschen mit Gegenlicht keine einfachen Photobedingungen. Aber von Auge direkt
betrachtet ist es wirklich ein eindrückliches und bleibendes Bild.
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Da baut jemand ein Haus - für uns willkommener Schatten |
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Schmelzwasser und Militär |
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Viel reissender dürfte er nicht sein |
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Christian winkt unserer gestrigen Mitfahrgeglegenheit |
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Nicht jeder wollte in der Spuhr |
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Blick aufs Platau, in natura noch viel schöner |
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Und beim zurückschauen die weissen Berge |
Über den
Akalacha führt bei Bertek (nur ein Haus) eine gute Brücke. Wunderschön ist es
ihm im Abendlicht, mit Rückenwind entlang runter zu fahren. Am Weg liegt eine
an ein Alpdorf erinnernde Ansammlung von Häusern und Stählen. Es ist niemand zu
Hause, wohl sind sie mit ihren Tieren irgendwo weiter oben, den so
feinsäuberlich wie der Dung als Brennmaterial geschichtet ist, sind sie schon
noch bewohnt. Danach kommt die Region mit den Aufgestellten Steinen, die von
den Novosibirski als magisch beschrieben wurde, und es ist wirklich
eindrücklich hier in der scheinbaren Menschenlehre Zeichen einer früheren
Hochkultur zu sehen.
Unweit
dahinter beenden wir diesen eindrücklichen Radtag, gespannt auf die Furt über
die Akalacha ,die uns als schwer, da etwa hüfthohes Wasser mit mittlerer Strömung beschrieben
wurde.
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So eine gute Brücke hatten wir nicht erwartet |
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Haus bei der Brücke |
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Hier rollt es sich wunderbar |
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Das "Alp-Dorf" |
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Und immer wieder der schöne Blick zurück |
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Ruinen erinnern an wohl blebtere Zeiten hier |
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Hier lässt es sich Zelten |
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Ausblick mit Tele |
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Abendstimmung vom Zeltplatz |
Kurz vor
der Mündung des Kalguty in die Akalacha – Kurz nach der Furt über den Schumaly
Die
Morgenstimmung ist wieder einmal wunderschön. Schnell ist die Stelle wo die
Furten sind erreicht, obwohl der Fluss am Anfang in zwei Teile getrennt ist,
erscheint uns vor allem der hintere Teil für uns sicher als grenzwertig, doch
nach kurzem Erkunden finden wir eine gute Stelle für das Übersetzen mit Boot,
und so suchen wir nicht mehr länger nach einer für uns machbaren Furt. Schnell
ist das Alpaka (leichtes Schlauchboot) ausgepackt und aufgepumpt. Mit wenig
Gepäck macht Christian die erste Querung als Test. Die Stelle scheint gut zu
sein, er verliert fast nichts an Höhe und kann auf beiden Seiten gut im
Kehrwasser anlanden. So wird nacheinander unser Gepäck mit Rädern und am
Schluss Dina übergesetzt.
Die meisten
Autospuren führen auf dieser Seite des Flusses ziemlich direkt und steil den
Hang hoch. Wir folgen kurz dem Fluss, so wie der Weg auf unser Karte
eingezeichnet ist, queren bald den einmündenden Bach der aus dem Tal kommt in
welches wir wollen und finden dann einen Pferdepfad der im Zickzack das erste
steile Stück hoch führt. Ursprünglich wollten wir dem Fluss weiter folgen, so
dass wir nach Beljaschi kämen, dies hätte aber bedeutet noch mindestens zwei
mal den Fluss zu queren.
Noch nicht allzu
lange auf dem Pferdepfad unterwegs kommen uns zwei solche mit ihren Reitern,
einem Vater mit seinem Jungen entgegen . Sie sind auf einem Jagtausflug, und
bestätigen uns, dass es sicher gut möglich sein sollte über entweder den Pass Bogomujuz
oder den Akkol zur grossen Strasse zu kommen. Als das Tal wieder flacher wird,
kommen wir an einem Haus vorbei, dass gemäss seinem guten Zustand noch zu
gewissen Zeiten bewohnt sein muss, zur Zeit steht es aber leer. Nun kommen auch
die Fahrzeugspuren wieder zu uns rüber und der Weg ist meist fahrbar. Alsbald
sehen wir von weitem einen Fussgänger uns entgegen kommen, es ist ein Fischer,
der hier einige Tage in der Natur mit seinen Kollegen verbringt. Seine
Empfehlung: den Akkol Pass und danach noch der Schumaly damit wir weiter oben
rauskommen wo der Fluss Dschasator wesentlich besser zu queren sei. Dies sei
mit einem guten Jeep fahrbar, nicht zu sumpfig wie ich vom Kartenbild
befürchtete, und landschaftlich schön. Wir beschliessen seinem Rat zu folgen.
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Vater und Sohn auf Jagtausflug |
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Hier ist der Pferdepfad gut fahrbar |
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Durchsicht |
Kurz nach
der Verzweigung wo der Weg zum Bogomujuz weg geht, steht nochmals ein Haus,
dass bewohnt ist. Der Mann meinte sogar, irgendwann heute Nachmittag werde noch
ein Lastwagen vorbeikommen, der über den Bogomujuz fährt, der würde uns sicher
auch mitnehmen. Wir fahren aber weiter, da wir ja eigentlich schon zum Radfahren
hier sind. Im Tal gibt es noch etwa zwei andere Höfe und in der Ferne sind auch
Tiere zu sehen. Die Fahrspuren führen immer am von unten gesehen Linken
Bergfuss entlang und umgeht so die sumpfigen stellen. Als er links aus dem Haupttal
rausführt nehmen die Blumen schnell zu, leider wird auch die Fahrspur
schlechter, da es hier doch ab und zu feucht sein muss, und gewisse Spuren
darum tief eingegraben sind, da es aber nicht sehr steil ist, ist schieben
nicht unangenehm. Der Weg bleibt bis auf den Pass angenehm flach, und nur ab
und an ist es steinig, Christian fährt den grössten Teil, ich ziehe das
Schieben vor.
Auf dem
Pass empfängt uns ein kräftiger Wind. Leider geht es auf der anderen Seite
steiler und steiniger runter, so dass wir immer mal wieder schieben, einmal
sogar ein kurzes Stück über Schnee, den es im Winter hier wohl kräftig
eingewindet hat. Aber auch hier hat es schöne Blumen, als farbige Flecken
zwischen den Steinen. Bei der Fuhrt über den Schumaly ist wieder eine
Männergruppe am Zelten und fischen. Der Bach ist langsam, doch wir
unterschätzen die Tiefe und vor allem die glitschigen grossen Steine und
schieben Barfuss durch, ich habe es mal wieder gut und bekomme nach etwas mehr
als der Hälfte Hilfe von einem der Fischer, die mit den Fischerstiefel
wesentlich besser stehen als ich.
Unweit der
Fuhrt hat es wieder einen Hof, dieser sieht neu gebaut aus, ein junges Paar
wohnt in ihm. Schön, dass es immer noch junge gibt, die das wohl nicht einfache
Leben hier in Angriff nehmen. Die Abendsonne färbt das Tal golden, grüne Büsche
säumen den Bach, wo wir das Zelt aufstellen. Heute gibt es Luxusdessert: Neben Rhabarberkompott
auch noch Schokoladenmouse (Dr. Oetker zum anrühren, mit Milchpulver und danach
eine halbe Stunde gekühlt im Bach, wird es erstaunlich fest und schmeckt nach
einem langen Radtag himmlisch. Es braucht hier nicht Trekandeat Fertignahrung
zu sein, Milchpulver selbst rein zumischen ist ja noch möglich, schmeckt
mindestens so gut, und ist wesentlich günstiger).
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Guter Weg und weniger sumpfig als erwartet |
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Eine der wenigen nassen Stellen |
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Blick vom Pass |
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Um die Räder zu schonen Schieben wir |
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Schöner Felskopf |
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Es hat noch Schnee |
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Gedenkstelle mit Aussicht |
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Unweit der Friedhof |
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Einsame Farm unweit des Schlafplatzes |
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Dort hinten sind wir schon mal durchgefahren |
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Unser Schlafplatz |
Kurz nach
der Furt über den Schumaly – Bis in der Nähe von Tarchata
Der Tag
beginnt nochmals in strahlendem Blau. Obwohl noch früh, wärmt die Sonne schon
stark, und treibt uns schon den Schweiss auf die Stirn beim Anstieg zum Schumaly
Pass. Doch die schöne Landschaft ist dies allemal wert. Etwa in der Mitte des
Aufstieges gibt es einen kleinen, tiefblauen See. Hirtenjungen liegen neben
einer kleinen, neuen Holzhütte in der Sonne und Kühe und Pferde weiden
friedlich. Die letzten paar Höhenmeter versuche ich mit Hilfe zu nehmen, aber
irgendwie begreifen das die hunderten von Fliegen nicht, dass sie mithelfen
sollten und nicht nur auf mir sitzen und um mich zu Schwirren.
Die Abfahrt
ist traumhaft, der Weg gut, ein Hirte auf Pferd kommt uns mit einer grossen
Schaf-/Ziegenherde entgegen, wohl auf dem Weg zum Pass. Weiter unten stehen
schöne Lerchen und es kommt wieder ein Hof. Und schon bald sind wir in der Nähe
der Strasse.
Der Dschasator
ist hier zum Glück in mehrere Arme geteilt und somit durchquerbar. Beobachtet
werden wir dabei von zwei Reitern, die gemütlich auf dem Absatz zur Strasse
sitzen und die Aussicht geniessen. Christian genehmigt sich im eiskalten Wasser
trotzdem ein Bad.
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Morgenlicht ist schön |
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Bergseen auch |
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Heidengewächs |
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Eine Schafherde mit Hirten kommt uns entgegen |
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Mähhhhhhhhhhhhhhh |
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Blick hinunter zur Strasse |
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Schöner lichter Wald bevor wir auf die Strasse kommen |
Nach einer
kurzen Strecken auf der Verbindungsstrasse nach Beljaschi sind wir wieder dort
wo wir vom Pass Elangasch runter kamen. Es geht gut vorwärts, wir haben
Rückenwind und so sind die ca. 8 km, die wir schon kennen, schnell zurück
gelegt, bis zur Abzweigung zum Ukokplateau. Auch danach geht es vorerst gut
voran, so schlagen wir ein Angebot zum Mitfahren dankend aus.
Von unserer
Seite ist der Pass kaum als solcher zu erkennen, doch die Aussicht ins Tal
runter auf der Anderen Seite ist eindrücklich, die Schwarzen Wolken, die in der
Zwischenzeit am Himmel stehen tragen das Ihre dazu bei.
Mit dem enger
werden des Tales wird leider die Strasse schlechter, grobes und lockeres
Gestein, sowie immer wieder Wellblech, da hilft auch die schöne Landschaft
nicht mehr mich aufzumuntern. Wild jagen vier jugendliche Reiter einem Pferd am
Hang hinterher, doch es gelingt ihm immer wieder aus der Umkreisung zu
entrinnen.
Als es auch
noch zu Tröpfeln beginnt, schafft es auch Christian nicht mehr mich, mit seiner
Motivation vorwärts zu bringen, so stellen wir früher als sonst noch vor dem
Militärposten das Zelt auf.
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Schön zum Anschauen aber nicht in den Augen |
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Pferdeherde unweit der Verzweigung aufs Ukok-Plateau |
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Abfahrt |
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Der Kopftuchzipfel steht = Rückenwind :) |
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Regenwolken ziehen auf |
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Einiger der schönen Seitebächen |
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Massive Brücke, die Strasse ist nicht schön zu fahren mit dem Rad aber gut ausgebaut |
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Es kommt Regen |
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