In der Früh habe ich gar keine Eile loszukommen, da es regnet. Wie üblich hört sich das im Zelt schlimmer an als es ist, und so wage ich mich dann nach einiger Zeit doch heraus, als es gerade weniger regnet.
Zum Glück ist die Landschaft hier so, dass man sie auch mit tiefhängenden Wolken geniessen kann, d.h. sofern man das Tal sieht, es geht ja im Lenatal weiter, zumindest bis Shigalowo. Es regnet nicht den ganzen Tag, sondern gibt auch ab und an mal eine Pause, zum Unterstellen werden die Orte nun seltener. Als ich an einem aufgegebenen Schaschlikstand vor dem Regen Pause mache, hält auch ein anderes Auto und die Insassen machen sogar ein bisschen Ordnung hier, d.h. sammeln den Müll ein und stecken ihn in die Tonne. Dabei sind sie gar nicht von hier, sondern aus Shikan, welche mich gleich ein bisschen aufbauen ob des Wetters und mir ihre Adresse geben, für den Fall, dass ich in Shikan übernachte. Auch der Holz-LKW von gestern, mit dessen Fahrer ich gestern geredet hatte, kommt mir heute wieder entgegen. Er ist überrascht, dass ich schon so weit vorangekommen bin, er wollte mich gestern ja einen Teil des Weges mitnehmen.
Die Piste ist heute unterschiedlich zu fahren, Abschnitte, welche in Ordnung sind und solche, welche stärker aufgeweicht sind, so dass ich grösseren Widerstand habe. Zudem setzt der Matsch die gestern gewechselte Kette zu und führt zu einer springenden Kette, nur wenige Gänge laufen normal. Ich überlege mir nun schon fast, ob ich aufs Schlauchboot umsatteln soll, allerdings ist die Lena wohl oft nur dort so schnell wie ich, wo die Strasse auch direkt an ihr verläuft, in den langen Flachstücken dazwischen ist die Strasse meist am Talrand geführt. Ausserdem gibt es ab und an einen Asfaltlichtblick, allerdings nur in wenigen grossen Orten und auch einige km vor Shigalowo, leider hört der Asfalt aber doch noch auf. Auch ein Café erleichtert wieder die Mittagspause, wie so oft, bin ich alleiniger Gast.
Ich bin froh, als ich endlich am frühen Abend Shigalowo erreiche. Die GPS-Punkte, welche ich aus einem Motorradforum habe, geben mir hier 2 Hotels an, ich nehme den Punkt, welcher mit "cheap hotel" bezeichnet ist. Allerdings ist dieses Hotel nicht als solches angeschrieben, so dass ich zur Sicherheit noch einmal nachfrage. Es ist ein Glücksgriff und hat alles, was es zu einem guten Hostel braucht: warme Dusche, Küche, Waschmaschine und einen Bon für ein Frühstück in einer Kantine gegenüber). Die Dame, welche das Hotel führt, sorgt gut für mich und nimmt mir gleich die Wäsche ab, in der Küche gibt es noch ein bisschen Brot zu vertilgen, so dass ich am Abend nicht noch ein Cafe suche. Nun kommt noch der langwierige Teil des Abends, das Rad wird wieder vom Schlamm befreit. Nachdem ich fertig bin, nehme ich noch die Hinterradnabe auseinander, da sie ein leichtes Spiel hat. Es ist das erste Mal im Urlaub, dass ich das mache. Mit der Anleitung auf dem Kindle ist das auch kein grosses Problem. Zwar wechsle ich nichts, aber ich habe nach dem Wiederzusammensetzen den Eindruck, dass das Spiel kleiner geworden ist.
|
Sibirischer Holztransporter |
|
Lenatal, heute nass überzogen |
|
Manchmal rollt es sich nicht so gut auf der Piste |
|
Trotz verregnetem Morgen trocknet es wieder ab |
|
Wieder rote Felsen |
|
Einfaches Blockhaus |
|
Wurde gerade erst wieder hergerichtet |
|
Ruhig fliesst die Lena |
|
wenig Verkehr hier |
|
grün und rot passt gut |
|
Immer wieder drohen neue Niederschläge |
|
Mittagessen |
|
Schlammige Strasse setzt auch das Rad zu |
|
Leider kommt gleich Regen |
|
Lenabrücke vor Shigalovo |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen