Ich verabschiede Dina an der Sicherheitsschleuse und blicke noch lange nach, bis sie endlich alle Stationen durchlaufen hat, natürlich wieder mit Schuhe abziehen. Gleich nebenan steht eine Waage auf die ich mein Rad samt Gepäck platzieren kann, immerhin 42 kg kommen zusammen, es ist aber noch ein bisschen Essen dabei.
Meine nächste Station ist die Bushaltestelle, vorgestern hatte ich ja noch eine Fahrkarte für einen Zug am Vormittag ergattert, viele Züge schienen schon ausverkauft zu sein. Daher will ich schleunigst ins Zentrum. Gestern hatte ich mich bei zwei Busfahrern der neuen Linie erkundigt, welche auch direkt zum Bahnhof fährt, ob das Fahrrad ein Problem wäre, beide verneinten. An der Haltestelle treffen immer mehr Leute ein und ich hoffe, dass sie alle eher den Bus zum Busbahnhof nehmen. Ein paar inoffizielle Taxifahrer versuchen aus der wartenden Menge Profit zu schlagen, doch nur eine Frau steigt schliesslich zu.
Als schliesslich der Bus eintrifft stürmen leider doch alle auf diesen zu. Mit meinem Rad ist jetzt leider nicht an den Eingang zu gelangen, da die Mitteltüre zubleibt. Also stehe ich hinten an. Der Busfahrer will mich aber lieber nicht reinlassen, er meint mit dem Rad versperre ich den Eingang für noch Zusteigende. Also lasse ich noch den Rest zusteigen und gehe dann resolut hinein, was dem Busfahrer zwar nicht ganz recht scheint, aber er lässt mich gewähren. Das Gepäck wird noch schnell abgeladen und dann habe ich meinen komfortablen Stehplatz. Gegenüber dem langsamen regulären Bus ist das neue Angebot eine deutliche Verbesserung. Am Bahnhof erkundige ich mich noch einmal nach der Radmitnahme im Zug, die Dame meint jedoch, das ginge nur mit Klapprad. Kommt es also wieder auf die Zugbegleiterin an. Eine Apotheke treibe ich auch noch schnell auf, um mir eine Fusspilzsalbe zu besorgen, die ich allerdings nicht brauche, der Fusspilz stellt sich als Sekundenkleber heraus, mit dem ich vorgestern herumexperimentiert hatte und der sehr flüssig war, die Finger sind auch noch eine Weile davon bedeckt. Nach Proviantkauf, versorge ich noch das Rad, d.h. es wird der Lenker abgeschraubt und an den Rahmen fixiert, sowie das Vorderrad herausgenommen und die Pedale abgeschraubt. Am Schluss wickle ich noch alles in die Isomatte. Damit treffe ich bei der Zugbegleiterin dann auf keinen Widerstand und kann problemlos einsteigen. Nun steht eine gut 20stündige Fahrt bis Irkutsk an. Wegen dem Rad nehme ich immer die oberen Plätze, das garantiert einem dann zwar keinen Sitzplatz, aber im Liegen lässt es sich auch lesen.
Bahnhof Krasnojarsk
Gedränge beim Einkauf am Bahnsteig
Angekommen, in Irkutsk |
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