Heute gibt es zum Frühstück Kascha, die Strassenarbeiter sind früh wach und ich komme so gegen 7:50 los. Mein Rad stand die Nacht über gut verwahrt in einer abgeschlossenen Garage. Der erste Pass (Kulinskij Pereval) zieht sich ziemlich und ist wohl der längste Pass hier auf der Tenkinskaja, da er recht flach angelegt ist. Erst nach 20 Kilometern bin ich oben und erst nach zwei Stunden, bereits in der Abfahrt, überholt mich das erste Fahrzeug. Nun folgt der erste echte Ort auf der Trasse, der mir schon von den jakutischen Radlerkollegen neben Ust-Omtschug als Versorgungsbasis genannt wurde: Omtschuk. Ein paar Häuser sind zwar schon verfallen und heruntergekommen, dennoch ist hier mächtig was los, da der Bergbau boomt. Teils stehen neue Containerdörfer am Wegesrand, mal sieht man ein grosses Minenzentrum. In Omtschuk kaufe ich nur ein paar Snikers und Bananen, es ist hier immer noch teuer. Die Strasse führt ab hier lange einem Tal entlang, bis zum Ort Nelkoba. Der Fluss im Tal heisst Tenkia und hat der Strasse wohl den Namen gegeben. Beim Waschen der in Mjaundscha gekauften Äpfel fällt das Schildchen " Neuseeland" ab, dabei hatte ich doch extra gesagt, dass ich gerne russische Äpfel hätte.
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Talebene von Kulu |
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Erst einmal ist ein Pass zu bewältigen |
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Morgens ist es bewölkt |
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Im Tal Wald, an den Hängen Moos |
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Dieses Tal führt die Strasse hoch |
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Rückblick auf die Trasse |
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Am Kulinskij-Pass |
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Oben geht es erst einmal eben dahin |
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dann folgt die Abfahrt nach Omtschuk |
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die kurz ausfällt |
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Omtschuk I |
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Omtschuk II |
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Es ist ein ziemlich grosser Ort |
Nachdem es den Morgen über bedeckt war kommt mittags die Sonne heraus und es wird richtig warm und schön. Ich kriege sogar einen leichten Sonnenbrand. Hinter Omtschuk kommt noch der Ort Transportnij, welcher noch bewohnt ist und mit einem Laden aufwartet. Am Strassenrand hat es jetzt öfter mal Abraumhalden der zahlreichen Minen und auch der Verkehr hat deutlich zugenommen. Einmal kreuzt sogar ein Bus meinen Weg. Ab hier komme ich also ohne Probleme nach Magadan. Nelkoba stellt sich als Wüstung heraus, ich sehe noch nicht einmal Gebäude. Dahinter geht es zum nächsten Pass. Auf dem Weg zum Pass geht nach links noch ein Weg zu einem Gulag ab, hier war es mit Sicherheit sehr hart, gerade im Winter, die Berge sind wieder ziemlich kahl und man kann sich die eisige Stimmung im Winter vorstellen. Vor dem Pass bedroht mich mal wieder ein Schauerband, welches sich dann aber doch in Wohlgefallen auflöst.
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Landschaft hinter Omtschuk |
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Abraumhalden der Goldminen |
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prägen das Bild |
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gute Trasse mit mehr Verkehr |
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grosse Mine mit Staudamm |
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hier ist es weniger herbstlich |
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dafür ist der Himmel mittlerweile freier |
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und so fliegt es sich schön das Tal entlang |
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Bus von Magadan nach Omtschuk |
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Doch noch einmal ein Ort: Transportnij |
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Einziges Schild, bei dem auch Tenkinskaya drauf steht |
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fast wie Teer |
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Abzweig zu einer Mine |
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so macht Radfahren Spass |
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Die Herbstfarben kommen wieder |
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Das Bodengewächs steht wieder voll in Flammen |
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Wasserflächen sind schön |
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Berge auch |
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Fluss Nelkoba |
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fliesst auch in den grossen Kolyma-Stausee |
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Bei Nelkoba |
Vom Pass aus führt eine lange Abfahrt ins Tal von Ust-Omtschug, welches ich bis 19:15 erreiche. Das sind zwar bereits 165 km heute, aber wenn ich morgen bis an die Teerstrasse in Palatka will, müsste ich noch ein paar Kilometer machen, mir schwebt da so eine Strassenmeisterei vor. Zunächst freue ich mich aber über das erste Café seit Kyubeme, neben der Tankstelle steht ein Mini-Café mit zwei Tischen. Es sind zwar kleine Portionen auf Plastikgeschirr, aber ich will mich nicht beklagen, zumal es noch leckere Gebäckteilchen gibt. Im Café werde ich von zwei Männern angesprochen, sie hätten mich heute früh am Pass überholt und sind erstaunt, dass wir heute gleich weit gekommen sind. Das waren die Fahrer des ersten Fahrzeuges heute, sie geben mir noch eine Visitenkarte, ich soll ruhig anrufen, wenn ich in Magadan bin. Nachdem sie mir sagen, dass die nächsten Kilometer doch kein Ort oder eine bemannte Strassenmeisterei kommt, beschliesse ich bei Ust-Omtschug zu übernachten. Ich treffe einen Jäger, der mir den Tipp gibt, am Fluss zu übernachten. Zudem spreche ich noch den Fahrer eines Polizeiautos an. Er hat wohl gerade Feierabend und fährt mit seiner Freundin durch die Gegend. Dafür kennt er einen guten Platz am Fluss und weist mich an ihm zu folgen. Nachdem ich zum Platz aber durch eine recht tiefe Furt muss, furte ich nachdem der Polizist wieder zurück und bleibe dort am Ufer gut geschützt von ein paar Büschen. In der Früh wäre die Furt mir zu unangenehm, da ich mich nur langsam aufwärmen kann, das Wasser ist eiskalt. Nachdem ich schon gegessen habe, kann ich einen ruhigen Abend am Fluss verbringen um morgen früh aufzustehen. Ich will ja den letzten Schönwettertag nutzen.
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Ein uralter Jeep kommt entgegen |
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Niedrigwasser |
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ehemalige Brücke bei Nelkoba |
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Noch ein Oldtimer |
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Seitenblick, in dem Tal hinten liegt ein bekanntes ehemaliges Gulag |
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Vorhin hatte es noch nach Regen ausgesehen |
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kurz vor der Passhöher |
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ist aber nur ein kleiner Pass und hat keinen Namen |
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wieder in der Ebene |
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Es staubt - Gegenverkehr |
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die Strasse schlängelt sich durch die Gegend |
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könnte auch in Kanada sein |
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oder in Alaska |
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Nicht mehr so weit nach Ust-Omtschug |
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später Nachmittag am km 279 |
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Ust-Omtschug, in den eigentlichen Ort fahre ich gar nicht rein |
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Fluss Detrin |
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Zeltplatz am Flussufer |
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