1Der Tag beginnt regnerisch, so dass ich nach dem Frühstück noch etwas lese und erst um 8.30 losfahre, nachdem ich mehrmals den Himmel geprüft habe. Das Ergebnis war zwar eher negativ, da gerade in der Richtung, in die ich fahren muss, noch dunkle Wolken hängen. Aber noch so einen kurzen Tag wie gestern wollte ich dann streckenmässig nicht haben. Ausserdem bin ich schon auf die Bilderbuchbrücke gespannt und den Abschnitt davor, der gleich hinter dem Camp anfängt. Dort macht ein grosses Kreuz gleich aufmerksam, dass die Strecke hier tatsächlich ihre Opfer fordert. An der Brücke wird dann eifrig gewerkelt und ich erkenne einige Leute aus dem Camp wieder, u.a. Edgar, der mich gestern ein bisschen auf den Arm genommen hatte, unfairer Weise aber vor allem, weil ich nicht alles verstand, was er von sich gab. Er arbeitet hier als Fahrer für die 3 km vom Camp zur Brücke. Das tief eingeschnittene Flusstal ist hier wirklich schön. Nach der Brücke hört der Regen zum Glück langsam auf. Bis zum Kilometer 632 hat es immer noch Baustellen. Da ich rechtzeitig an ihr bin kann ich mir Wartezeit durch eine bald anstehende Sprengung ersparen. Kaum bin ich durch knallt es auch schon. Danach müssen die Bagger üblicher Weise erst einmal die Strasse freiräumen, was Stunden dauern kann. Die Gegend hier ist recht bemoost, auch Felshalden erscheinen grün. Das heisst wohl, es regnet hier oft und ich habe nicht so grosses Pech, dass es jetzt ausnahmsweise regnet. Nach der Baustelle wird die Piste eher BAM-like, d.h. enger und eng bestanden mit Bäumen. Es wird immer schöner, zumal die Wolken weiter nach oben wandern. Auf dem Weg zum Pass, der mich aus dem Einzugsgebiet des Tieflandes zum Kyubeme bringt, treffe ich nur zwei Jeeps aus Jakutsk. Sie fahren für das Wochenende zum Fischen nach Tomtor, das ist eine ganz schöne Anfahrt. Der Pass ist relativ flach und der Rückenwind treibt mich schön an.
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sorgt für das leibliche Wohl - die Küchenchefin |
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Weiter geht es noch mit Wolken |
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eng eingeschnittener Fluss |
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ist für die Strasse schwierig zu überwinden | | | |
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Für die breite Trasse musste viel gesprengt werden |
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Blick nach vorne |
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früher ein gefürchteter Abschnitt |
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aber auch einer der Schönsten | | |
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Gerade im Winter gefährlich | |
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Postkartenblick der Kolymatrasse |
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wird leider durch einen Brückenneubau beeinträchtigt |
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die neue Brücke wird deutlich grösser |
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Mal schauen, wie es sich fertig in die Landschaft einfügt |
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Ich warte immer noch auf Sonne |
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Die Hänge sehen recht bemoost aus |
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der Fluss verfolgt mich, oder umgekehrt |
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Schleier noch nicht gelüftet |
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Vorbereitung für die Sprengung |
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Am östlichen Khandygafluss |
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geht es gegen Osten |
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Berge säumen |
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den Weg |
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km 645 ab Nishny Bestiach |
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Brückenaussicht |
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engere Trasse |
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kurzer gut rollender Abschnitt |
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Strasse zweigt zum Pass ab |
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Erster blauer Himmel |
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Rückblick |
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wilde Gegend |
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trotzdem ist mir kein Bär über den Weg gelaufen |
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hier ist mir es noch nicht bewusst, aber die Färbung wird die nächsten Tage noch besser |
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Warnung vor gefährlichem Streckenabschnitt |
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Alte Brücke |
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Zwei Jeeps auf Wochenendausflug |
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nur zarte Steigung |
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Hochebene |
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kurz vor dem Pass |
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Landschaft am Pass
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Hinter dem Pass wird wieder an der Strasse gebaut, diese ist hier teils richtig gut rollend, fast wie Asphalt, dafür beglückwünsche ich die Arbeiter am Wegesrand. Die einzige Dauersiedlung hier ist eine Meteostation, welche ich links liegen lasse. Das Tal ist nun deutlich weiter als vor dem Pass, aber wieder schön gesäumt von Bergen. Grün ist weiterhin die dominierende Farbe. Ich bin gespannt, wie viel Wasser der Fluss hier führt, denn eventuell muss ich diesen auf dem Weg nach Tomtor noch furten. Unterwegs fahre ich mir den 3. Platten der Tour ein, es ist wohl schon wieder die gleiche Stelle am Mantel. Dort hatte sich an der BAM ein kleiner Schlitz im Mantel gebildet und manchmal kommt da ein Gesteinssplitter durch. Um das endlich zu beheben, klebe ich zur Abwechslung auch mal einen Flicken auf den Mantel. Das hält bis Magadan. Ich komme heute wirklich gut voran und setze mir noch als Ziel Kyubeme zu erreichen, um dort am Abend im Café noch etwas essen zu können. Auf dem asphaltmässigen Belag kann ich vorne sogar aufs grosse Kettenblatt legen und sause nur so voran. 13 Kilometer vor Kyubeme treffe ich auf ein Geophysiker-Camp. Es sind Seismiker aus Novosibirsk. Das Camp ist viel einfacher eingerichtet, als die vergleichsweise luxuriösen Camps der Bauarbeiter. Sie müssen auch häufiger umziehen, da sie ein mehrere 100 km langes Transsekt legen. Die Geophysiker sagen, mir dass das Café leider um 21 Uhr schliesst. Da es schon 20.20 ist beschliesse ich den Tag bei ihnen zu beenden. Heute war einmal mehr eine Zeitumstellung erforderlich, diese erfolgt nicht an der Grenze zum Magadansky Oblast, sondern an jener zum Omjakonsky Ulus. Die Geophysiker meinen zwar dass ich vielleicht die Nacht nicht gut bei ihnen schlafen kann, da sie die Nacht durch arbeiten. Sie machen die Messungen wohl nicht tagsüber. Es gibt ein grosses Gerät bei ihnen, das Vibrationen verursacht, lauter ist allerdings der Generator, welcher es antreibt. Die Geophysiker spielen in der Nacht Schachtourniere um die Zeit zu überbrücken. Auf ein einfaches Abendessen werde ich bei ihnen noch eingeladen. Nachdem die Rede einmal mehr auf Bären kommt, bieten mir die Fahrer Bärenfleisch an. Anscheinend haben sie vor kurzem von der Strasse weg einen Bären erlegt. Es ist gut gekocht und recht würzig. Einer der Fahrer kommt übrigens aus Karakol, d.h. aus Kirgistan. Der Ort ist mir vom Bergsteigen und Radfahren gut bekannt und so unterhalte ich mich noch gerne mit ihm. Die Geophysiker ziehen morgen um und werden wohl auch den Kyubeme überschreiten. Bis Ende Herbst wollen sie noch ihr Profil die ganze OSR (Old Summer Road) entlang gezogen haben. Sie erzählen mir, dass sie dazu jedoch einmal komplett aussen herum fahren müssen, über Ust-Nera. Wahrscheinlich ist eine der Flussquerungen dort für ihre Fahrzeuge nicht machbar.
Der Tag ist wieder besser verlaufen, als in der Früh gedacht, bis zum km 739 bin ich heute gekommen und schlafe trotz der Vibrationen recht gut.
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noch ein Schnappschuss von vor dem Pass |
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schöne Farben |
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es geht schnurgerade weiter |
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Arbeiten für eine neue Brücke |
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einsame Landschaft |
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Reifenreparatur |
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Moorlandschaften |
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Grenze des Omjakonsky Rayon, d.h. auch Zeitumstellung |
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Mit frischer Leitplanke |
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schnurgerade geht es weiter |
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erster Hinweis auf die nächste Tankstelle: Kyubeme |
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Hauptstrecke von einer Umleitung aus fotographiert |
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Mit Rückenwind fliege ich hier dahin |
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Weite Flächen |
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Und am Abend hat es richtig Sonne |
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Geophysiker-Camp |
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